Nachhaltige Entwicklungshilfe steht gemeinhin unter dem Motto “Hilfe zur Selbsthilfe”. Aber was heißt das genau? Wie viel Hilfe braucht es, damit ein Projekt stabil und selbstständig funktioniert?
Als internationale Hilfsorganisation verstehen wir “Hilfe zur Selbsthilfe” als langfristige Investition in die Entwicklung unserer Hilfsprojekte. Wir begleiten unsere Projekte kontinuierlich über die Phase des Aufbaus hinaus. Unsere Aktivitäten sind abgestimmt auf die länderspezifischen Bedingungen und den individuellen Bedarf.
Die medizinische Hilfe vor Ort wird von unseren Partnern eigenverantwortlich organisiert. In unseren Projektländern sichern 250 einheimische Ärztinnen und Ärzte, Therapeutinnen und Therapeuten und Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter die Betreuung und medizinische Versorgung der Kinder. In Zeiten von Corona bewährt sich diese Philosophie ganz besonders. Organisationen, deren Hilfe sich auf ausländische Behandlungsteams stützt, mussten ihre Aktivitäten aufgrund von Reiserestriktionen weitestgehend einstellen. Dank unserer einheimischen Teams können wir unsere Hilfe trotz Pandemie fortsetzen.
Die Strukturen in unseren Projektländern sind unterschiedlich. In den größeren Städten haben wir feste Projektstandorte in Partnerkliniken. Zur Versorgung der vielen Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten, die in abgelegenen ländlichen Regionen leben und kaum eine Chance auf eine qualifizierte Behandlung haben, werden regelmäßig Operationseinsätze in umliegenden Provinzkrankenhäusern durchgeführt. Jedes Projekt hat einen leitenden Chirurgen oder eine leitende Chirurgin mit einem Anästhesie-Team und Pflegekräften an der Seite. Wo immer es die medizinische Infrastruktur ermöglicht, werden die Kinder umfassend betreut. Die Kernteams sind dann erweitert um Fachpersonal im Bereich Sprachtherapie, Kieferorthopädie, Zahnmedizin und Psychologie.