
Konkrete Hilfe mit einer sichtbarer Veränderung
Seit Gründung unseres Vereins im Jahr 2002 widmen wir uns einem konkreten Thema, verankert in unserer Satzung: Der Hilfe für Kinder mit Spaltfehlbildung in Ländern, in denen eine medizinische Behandlung nicht – oder nicht für alle – selbstverständlich ist. Hilfe, die das Leben eines Kindes von Grund auf verändert – sichtbar, spürbar, nachhaltig.
Seit über zwanzig Jahren konnten wir mehr als 90.000 Operationen und zahlreiche Folgetherapien ermöglichen. Diese Zahlen stehen für tausende Kinder, deren Lebensweg sich grundlegend verändert hat – für Familien, die neue Hoffnung schöpfen, und Geschichten, die neu beginnen.
So wirken Ihre Spenden
Kinder mit einer Spaltfehlbildung leiden, wenn die Spalten nicht oder zu spät behandelt werden, oft ein Leben lang. Weil sie anders aussehen und anders sprechen, werden sie ausgegrenzt und stigmatisiert. Die Chance auf eine Zukunft, die jedes Kind verdient hat, bleibt ihnen verwehrt.
Dabei treffen die seelischen und sozialen Folgen die ganze Familie. Die Eltern fühlen sich schuldig und hilflos. Aus Angst vor Spott und Ablehnung ziehen sie sich aus der Gemeinschaft zurück. Zu den Sorgen um ihr Kind, kommen existenzielle Ängste.
Eine möglichst frühe Operation ist entscheidend für die gesunde Entwicklung eines Kindes mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Der Verschluss einer Lippenspalte schenkt den Kindern ein neues Lächeln – die Gaumen-Operation ist Voraussetzung dafür, dass sie richtig essen, trinken und sprechen lernen können.
Doch es geht um weit mehr als medizinische Hilfe: Die Kinder werden angenommen, können Freundschaften schließen, zur Schule gehen und aktiv am Leben teilhaben. Die Eltern sehen, wie ihr Kind gesund aufwächst, Anerkennung findet und eine Perspektive hat. Das schenkt Mut, Zuversicht und Hoffnung.
All das wird möglich durch eine Operation, die in unseren Projektländern im Durchschnitt nur 300 Euro kostet – und das Leben eines Kindes und seiner Familie nachhaltig verändert.
Konkrete Hilfe für Kinder mit Spaltfehlbildung
Es gibt bis heute keine sicheren Präventivmaßnahmen gegen die Entstehung einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Die Lippen-Kiefer-Gaumenspalte bleibt eine der häufigsten angeborenen Fehlbildungen. Weltweit geht man durchschnittlich von einem Fall auf 500 bis 600 Geburten aus. Rund 700 Millionen Menschen leben im Jahr 2022 in extremer Armut (Quelle: BMZ, basierend auf Berechnungen der Weltbank). Kinder mit Spaltbildung aus armen Familien haben nach wie vor keine Lobby. Die Behandlung dieser Kinder stützt sich weitestgehend auf Hilfsorganisationen.
Unsere Philosophie zur Verwirklichung unseres Satzungszwecks – der Hilfe für Kinder mit Spaltfehlbildung in Entwicklungs- und Schwellenländern – hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten bewährt. Damals wie heute stehen folgende Aspekte im Fokus unserer Arbeit:
Einheimische Teams
Gezielte Aufklärungsarbeit
Umfassende Hilfe
Aus- und Weiterbildung
Auszug aus der Satzung
1. Zweck des Vereins ist die Förderung der Heilungsmöglichkeiten für Patienten mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten und anderen kraniofazialen Anomalien und Defekten sowie deren gesellschaftliche und soziale Integration in den Entwicklungs- und Schwellenländern.
2. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke, auch als Entwicklungshilfe im Bereich des Gesundheitswesens.
3. Die Tätigkeit des Vereins ist nicht auf Gewinn gerichtet.
4. Der Satzungszweck wird insbesondere durch folgende Maßnahmen verwirklicht:
Durchführung und Unterstützung medizinischer Hilfsprojekte zur Behandlung von Patienten mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten […] in enger Zusammenarbeit mit einheimischen Ärzten und Therapeuten
Durchführung und Unterstützung von Maßnahmen zur Verbesserung der Aufklärung der Bevölkerung
Durchführung und Unterstützung von Aus-, Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen […]
Fachliche, organisatorische und finanzielle Unterstützung des Aufbaus von geeigneter technischer Infrastruktur […]
Übernahme der Kosten für unentgeltliche oder kostengünstige Behandlungen bedürftiger Patienten mit Lippen-, Kiefer- und Gaumenspalten […] samt Nachsorge, insbesondere von Kindern und Jugendlichen
Stärkung des allgemeinen Interesses an der Arbeit an und mit Cleft-Patientinnen und -Patienten
Einheimische Teams

Unsere Hilfe für Kinder mit Spaltfehlbildung stützt sich seit jeher auf den Einsatz einheimischer Teams. Wir nutzen gezielt lokale Strukturen als Grundlage für eine effiziente und nachhaltige Entwicklungshilfe.
Unsere Projekte werden von erfahrenen Chirurginnen und Chirurgen geleitet. Sie sind gut vernetzt und haben Verträge mit Partnerkrankenhäusern, die uns ihre Infrastruktur in der Regel weit unter dem üblichen Marktpreis zur Verfügung stellen.
Unsere Teams vor Ort kennen die Nöte und Ängste der Menschen am besten. Sie sprechen ihre Sprache und sind im regelmäßigen Austausch mit den betroffenen Familien – vor und auch nach der Operation. Ein vertrauensvoller Kontakt mit den Eltern ist wesentliche Voraussetzung für einen optimalen Behandlungserfolg.
Aufklärung

Oft wissen die Eltern nichts über die Behandlungsmöglichkeiten und Ursachen einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte. Der Glaube, die Fehlbildung sei die Strafe für eigenes Fehlverhalten, ist weit verbreitet. Oft werden die Mütter verantwortlich gemacht. Aus Scham und Unwissenheit verstecken sie ihre Kinder.
Viele Familien wohnen in abgelegenen ländlichen Regionen. Um unsere kleinen Patientinnen und Patienten zu finden, sind Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter im Einsatz. Sie informieren die Eltern über die Ursachen der Fehlbildung und die kostenlosen Behandlungsmöglichkeiten. Die Mütter werden gestärkt und erfahren Unterstützung, zum Beispiel beim Füttern der Kinder.
Abgestimmt auf die üblichen Kommunikationskanäle in den Projektländern nutzen unsere Partner vor Ort für eine höhere Reichweite verschiedene Medien, wie zum Beispiel Radiowerbung, SMS- und Social-Media-Kampagnen, Plakate etc. eingesetzt, um auf unsere Hilfe aufmerksam zu machen.
Umfassende Hilfe

Was es für die Betroffenen bedeutet, mit einer Lippen-Kiefer-Gaumenspalte aufzuwachsen, wird vielfach unterschätzt. Es ist mehr als ein ästhetischer Makel, der Kinder mit Spaltfehlbildung in Isolation leben lässt.
Je nach Art und Ausprägung der Fehlbildung kommen schwerwiegende funktionelle Störungen hinzu. Die Nahrungsaufnahme ist erschwert, die Kinder sind in ihrer Sprachentwicklung beeinträchtigt, leiden unter Hördefiziten. Unser Ziel ist es, den Kindern über die Operation hinaus Zugang zu nötigen Folgetherapien zu ermöglichen. Das bedarf spezieller Strukturen in den Ländern und der Mitarbeit der Eltern.
Eine umfassende Hilfe über die Chirurgie hinaus bieten wir bedürftigen Kinder mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten aktuell in Indien, Pakistan, Vietnam, Bolivien und Peru.
Aus- und Weiterbildung

Zur Sicherung einer hohen Behandlungsqualität haben Aus- und Weiterbildung unserer Teams einen hohen Stellenwert. Dabei bauen wir vor allem auf dem Austausch und Wissenstransfer zwischen unseren internationalen Projektpartnern.
Erfahrene Chirurgen und Chirurginnen aus unseren Schwerpunktländern in Indien, Pakistan und Bangladesch bilden jüngeren Nachwuchs in der Spaltchirurgie aus. In Bangladesch führten wir erstmals erfolgreich ein Trainee-Programm. Chirurgen aus Ruanda und Afghanistan wurden in Indien ausgebildet. In Lateinamerika findet ein regelmäßiger fachlicher Austausch zwischen unseren Projektpartnern statt.