Auch wenn die pakistanische Verfassung seit 1973 die Gleichberechtigung von Mann und Frau festschreibt, sieht die Realität in dem überwiegend muslimischen Land ganz anders aus. Das Leben in Pakistan ist geprägt von alten Sitten und Traditionen. Viele Mädchen werden sehr jung verheiratet. Dabei ist die Zwangsehe nicht nur ein Zeugnis des muslimischen Glaubens, sondern vielmehr entstanden aus einer kulturellen Tradition, die mitunter auch in den wenigen christlichen Familien gelebt wird. Im öffentlichen Leben Pakistans spielen Frauen keine Rolle. Auf der Straße sieht man sie kaum und wenn, dann meist in Begleitung ihrer Männer. Vor allem in den Grenzgebieten zu Afghanistan, ist der Einfluss der Taliban noch groß. Gewalt und Unterdrückung bestimmen dort das Leben der Frauen.
Doch zu Pakistans Geschichte gehören auch starke Frauen: Benazir Bhutto war die erste Frau an der Spitze eines islamischen Staates. Von 1988 bis 1997 war sie Premierministerin und setzte sich u.a. auch für die Rechte der Frauen in ihrem Land ein. Ein junges Mädchen, das Geschichte machte, ist Malala Yousafzai. Sie kämpfte dafür, dass auch Mädchen ein Recht auf Bildung haben und machte als international bekannte Bloggerin auf die Missstände aufmerksam. Ein Attentat der Taliban überlebte Malala schwer verletzt und erhielt 2014 als 17-Jährige den Friedensnobelpreis.