Jetzt spenden

Projektstart: Erster Hilfseinsatz in Somalia

Garowe mit seinen rund 400.000 Einwohnern ist die politische und wirtschaftliche Hauptstadt der somalischen Region Puntland. Große Gebäude, in denen  Regierung, Banken und internationale Hilfsorganisationen ihren Sitz haben, säumen die Straßen. Dazu Hotels, Restaurants und die unzähligen kleinen Kioske. Anstelle der deutschen Stadt-Tauben gibt es in Garowe Ziegen, die man überall in den Straßen und Gassen herumwandern und klettern sieht.

In Kooperation mit der somalischen Organisation Somalia Medical Care e.V. (Somcare) haben wir uns entschlossen, in Garowe ein Spaltzentrum aufzubauen. Das dafür neu errichtete Krankenhaus, das Somcare Hospital und DCKH Cleft Center, soll als zentrale Anlaufstelle für Spaltkinder aus dem gesamten somalischen Sprachraum fungieren.  Ende 2021 wurde der von uns geförderte Krankenhausbau abgeschlossen. Damit ist der Grundstein für unseren neuen Standort in Ostafrika gelegt.

Die ersten 55 Patientinnen und Patienten erfolgreich operiert

Am 23. März 2022 wurde das Somcare Hospital und DCKH Cleft Center nun feierlich eröffnet. Im Anschluss daran startete unser erster Hilfseinsatz in Somalia. Dieser wurde begleitet von einem großen internationalen Team. Dabei ging es vor allem auch darum, das neue Krankenhaus zu inspizieren und in Betrieb zu nehmen sowie den somalischen Chirurgen Dr. Elmi und den Anästhesisten Ayanle in der Spaltbehandlung zu trainieren. Aus Indien angereist waren drei Chirurgen (Dr. Siva Reddy, Dr. Manu Prasad , Dr. Manu Gupta), zwei Anästhesisten (Dr. Manjunatha, Dr. Vasantha) und Muyeen Pasha, der die administrative Arbeit inklusive der Patientendokumentation organisierte. Das Freiburger DCKH-Team wurde durch Philip Hehn vertreten. Geleitet wurde der Einsatz von Dr. Ulrike Lamlé. Für den reibungslosen Ablauf vor Ort sowie die Sicherheit unseres Teams sorgte Mohamed Ali, der Gründer von Somcare.

Spaltpatientinnen und -patienten von Nah und Fern erwarten unser Team hoffnungsfroh. Sie müssen nun erst einmal alle registriert und untersucht werden. Denn nur wer wirklich gesund ist, steht später auch auf dem Operationsplan. So müssen wir zum Beispiel mehrere Patienten mit einem zu niedrigen Hämoglobin-Wert nach Hause schicken.

Fünf Tage lang operieren unsere Teams an zwei Operationstischen. So können am Ende 55 Operationen durchgeführt werden. Wir danken allen Beteiligten für ihren Einsatz. Unser Dank gilt auch Tom und Kris Schneider für die finanzielle Unterstützung des Krankenhausbaus sowie der Eva Mayr-Stihl Stiftung für den substanziellen Förderbeitrag zur Beschaffung der medizinischen Geräte.

Eine weitere Trainingseinheit für Dr. Elmi in Verbindung mit einem nächsten Hilfseinsatz in Jijiga im benachbarten Äthiopien ist geplant. Und auch in Garowe warten schon die nächsten Patient*innen und Patienten auf ihre Operation.