Der 1324 v. Chr. verstorbene altägyptische Pharao Tutanchamun ist eine historische Persönlichkeit, die vielen ein Begriff ist durch die aufsehenerregenden Kunstwerke, die in seinem Grab gefunden wurden, inklusive einer spektakulären Totenmaske. Was weniger bekannt ist, ist dass der jung Verstorbene auch Spaltpatient war. Wissenschaftler stellten an seinem durch die ägyptische Mumifizierungstechnik sehr gut erhaltenen Leichnam auch Spuren einer Gaumenspalte fest.
Ein spannender Überblick nicht nur zur medizinischen Geschichte von Pharao Tutanchamun, sondern auch der ganz frühen Geschichte der Spaltchirurgie findet sich in einem sehr spannenden Artikel aus dem Ärzteblatt (gehostet bei der sächsischen Landesärztekammer) von Priv.-Doz. Dr. Dr. Niels Christian Pausch von der Klinik und Poliklinik für Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie des Universitätsklinikums Leipzig und Dr. Franziska Naether vom Ägyptologischen Institut der Universität Leipzig.
Eine erfolgversprechende Behandlung seiner Gaumenspalte stand Tutanchamun zu seinen Lebzeiten selbst als mächtigstem Mann in Ägypten leider nicht zur Verfügung. Er litt daher wahrscheinlich im Alltag unter schweren Beeinträchtigungen wie Sprachproblemen, Problemen beim Essen, chronischen schmerzhaften Ohrentzündungen etc., wie auch unsere kleinen Patientinnen und Patienten vor ihrer Operation. Heute haben glücklicherweise auch Kindern aus den ärmsten Familien dank unserer SpenderInnen Zugang zu einer qualifizierten Behandlung ihrer Lippen-Kiefer-Gaumenspalten.